Bei fortgeschrittenem Haarausfall (sogenannte androgenetische Alopezie), ausgeprägten Geheimratsecken oder einer zu hohen Haarlinie ist eine Haartransplantation die effektivste Behandlungsmöglichkeit und eignet sich sowohl für Frauen als auch für Männer.

Eine Eigenhaartransplantation ist ein Eingriff zur Wiederherstellung eines homogenen optischen Erscheinungsbildes der Haare. Hierbei werden körpereigene follikuläre Einheiten (Haarfollikel) aus dem sogenannten Spenderbereich, welcher sich am Hinterkopf des Patienten befindet, entnommen, aufbereitet und anschließend wieder in die vorher, gemeinsam mit bzw. durch den Patienten, definierten Areale am Kopf eingesetzt. Durch diese Technik können Haarlücken geschlossen oder Konturen definiert werden.

Der Vorteil der Haartransplantation liegt darin, dass die transplantierten Haare aus dem Spenderbereich am Hinterkopf stammen. Dieser Bereich gehört evolutionsbiologisch zur sogenannten Körperbehaarung. Die Haare aus diesem Bereich sind unabhängig von androgenetischen Einflüssen, die zu Haarausfall führen. Das bedeutet, dass Haare, die aus diesem Bereich entnommen und an anderen Stellen am Kopf eingesetzt werden, nach erfolgreicher Integration nicht mehr ausfallen und somit für langfristige Ergebnisse sorgen.

In der modernen Transplantationsmedizin, die mit neuen und innovativen Techniken arbeitet, liegt die Überlebensrate von transplantierten Haaren bei über 90%.

close up of hair surgeon hands extracting follicle

Dauer

ca. 3-8 Stunden

Schmerzen

Gering

Betäubung

Lokal

Ausfallzeit

7-10 Tage

Kosten

ab 3.500€

Bereiche

Tonsur

Auffüllung oder Verdichtung der Haare am oberen Bereich des Kopfs in der Scheitelregion.

Geheimratsecken

Korrektur der seitlichen Aussparungen der Haare über den Schläfen.

Haarlinie

Wiederherstellung oder Neudefinition der Haarlinie am Vorderkopf über der Stirn.

Ablauf

In 4 Schritten zu natürlich neuem Haar – Erhalten Sie einen Überblick über den Ablauf, vom Beratungsgespräch zur Nachkontrolle, Ihrer Haartransplantation bei dr. wendel: hair®.

Beratungsgespräch

Arzt zeigt Patienteninformationen auf einem Klemmbrett

Angebot und Terminvereinbarung

Eine Person, die in einen Kalender schreibt

Haartransplantation

Chirurg implantiert Haare

Kontrolle

Häufig gestellte Fragen

Vor jeder Haartransplantation wird ein erstes Beratungsgespräch durchgeführt. Hierbei wird durch unser Team eine ausführliche Anamnese erstellt, die Kopfhaut analysiert sowie die Ursache für den Haarausfall ermittelt. Gemeinsam werden Behandlungsmöglichkeiten besprochen und eine auf Sie zugeschnittene Behandlungsempfehlung ermittelt. Im Anschluss an dieses Erstgespräch erhalten Sie ein Angebot mit den besprochenen Leistungen. Haben Sie sich für eine Behandlung entschieden, folgt vor der Haartransplantation ein erneutes Beratungs- und Aufklärungsgespräch, in dem alle wichtigen Fragen geklärt und der genaue Ablauf der Behandlung besprochen wird.

Am Tag der Transplantation erscheinen Sie zum vereinbarten Termin in unseren Räumlichkeiten. Zu Beginn der Transplantations-Behandlung werden die Haar-Grafts aus dem Spenderbereich am Hinterkopf entnommen. Hierfür wird das entsprechende Areal lokal betäubt, damit Sie während der Entnahme keine Schmerzen haben. Die Extraktion der Haare wird auf dem Bauch liegend durchgeführt.

Nachdem die Haarfollikel-Entnahme abgeschlossen ist, wird der Spenderbereich mit einem Verband geschützt. Anschließend werden die Haar-Grafts von unserem Team für die Implantation vorbereitet. In dieser Zeit haben Sie als Patient eine kurze Pause, von ca. 45 bis 60 Minuten, in der Sie den OP verlassen sowie etwas essen können.

Nach der Pause werden die zuvor entnommenen Haar-Grafts in den Empfängerbereich eingesetzt. Hierfür wird erneut das entsprechende Areal lokal betäubt, damit Sie auch während der Implantation keine Schmerzen haben. Das Einsetzen der Haare geschieht leicht aufrecht liegend auf dem Rücken.

Nachdem die Haar-Grafts eingesetzt wurden ist der Eingriff beendet. Abschließend erhalten Sie einen frischen Verband. Im Anschluss daran ist die Behandlung abgeschlossen und Sie können nach Hause fahren.

Bei den Haartransplantations-Techniken wird zwischen Extraktions- und Implantations-Techniken unterschieden.

Zu den Extraktions-Techniken (Entnahme-Techniken) zählen die FUE- sowie die FUT-Technik.

FUE steht für Follicular Unit Extraction. Bei dieser Technik werden die einzelnen Haar-Grafts manuell mit einem kleinen Haar-Graft-Fräser, oder auch Mikromotor genannt, gelockert und anschließend einzeln aus dem Spenderbereich entnommen. Die FUE Methode hinterlässt nur minimale Narben, welche jeweils kleiner als ein Millimeter und nach der Heilung für das menschliche Auge kaum sichtbar sind. Da diese Methode am fortschrittlichsten bei der Haarfollikelentnahme ist, ist diese am weitesten verbreitet. Auch wir von Dr. Wendel Hair wenden diese Extraktions-Methode bei unseren Haartransplantationen an.

FUT steht für Follicular Unit Transplantation. Bei dieser Technik wird ein ganzer Haarstreifen aus der Kopfhaut des Spenderbereichs, am Hinterkopf, chirurgisch entnommen. Anschließend werden die einzelnen Haargrafts aus dem Haarstreifen extrahiert und für die Implantation vorbereitet. Die dabei entstehende Lücke im Spenderbereich wird vernäht. Die FUT-Technik hinterlässt entsprechend eine größere lineare Narbe am Hinterkopf des Patienten, welche von umliegenden Haaren zwar verdeckt werden kann aber dennoch ein Leben lang bleibt. Bei kurz getragenen Haaren kann diese Narbe permanent sichtbar sein. Da diese Technik ein höheres Infektionsrisiko als andere Techniken bietet sowie ein unschönes Narbenbild am Hinterkopf des Patienten hinterlässt wird diese von Dr. Wendel Hair nicht durchgeführt.

Zu den Implantations-Techniken (Einsetz-Techniken) zählen die DHI- sowie die Saphir-Technik.

DHI steht für Direct Hair Implantation. Bei dieser Methode werden die einzelnen Haar-Grafts mittels eines speziellen Implantations-Stifts, dem sogenannten CHIO-Stift, direkt in die Kopfhaut des Empfängerbereichs eingesetzt. Es ist keine separate Öffnung der Haarkanäle notwendig. Durch die Verwendung des Implantations-Stifts können minimale kreisförmige Narben um die einzelnen Haargrafts entstehen, welche jedoch mit bloßem Auge kaum sichtbar sind. Aus diesem Grund wird die DHI-Technik besonders häufig zur Verdichtung sowie zur Auffüllung der Haare im Bereich der Tonsur verwendet.

Bei der Saphir-Technik werden zur Kanalöffnung im Empfängerbereich feine Saphir-Klingen verwendet. Die Haar-Grafts werden anschließend einzeln mittels einer Pinzette in die geöffneten Haar-Kanäle eingesetzt. Durch die sehr feinen Kanäle wird ein sehr natürlich aussehendes Gesamtbild ermöglicht, weshalb sich diese Technik besonders für die Korrektur oder Definition der Haarlinie sowie die Geheimratsecken eignet.

Eine Haartransplantation eignet sich grundsätzlich sowohl für Männer als auch für Frauen, die von Haarausfall betroffen sind. Damit eine Eigenhaartransplantation in Frage kommt muss die Kopfhaut gesund sein sowie ausreichend gesundes Haar im Spenderbereich am Hinterkopf vorhanden sein. Am häufigsten wird eine Haartransplantation bei androgenetischer Alopezie (erblich bedingtem Haarausfall) oder Traktionsalopezie (Haarausfall durch mechanische Einwirkung) durchgeführt, wobei mit sehr guten Ergebnissen zu rechnen ist. In seltenen Fällen ist eine Eigenhaartransplantation jedoch nicht möglich. Beispielsweise besteht bei der Krankheit Alopecia Areata, dem sogenannten kreisrunden Haarausfall, keine Möglichkeit auf eine Behandlung. Durch eine persönliche und individuelle Beratung sowie kompetenten Analyse Ihrer Kopfhaut, können wir schnell herausfinden, ob eine Haartransplantation für Sie in Frage kommt.

Um die besten Ergebnisse zu gewährleisten ist es notwendig, dass der Patient sich richtig verhält. Nur, wenn die transplantierten Bereiche richtig versorgt und gepflegt werden können die transplantierten Haar-Grafts problemlos anwachsen und für ein ideales Ergebnis sorgen. Um den Heilungsprozess bestmöglich zu unterstützen, sollte in den ersten 10 Tagen nach einer Haartransplantation grundsätzlich auf folgende Dinge verzichtet werden:

  • Sonneneinstrahlung
  • Sauna & Solarium
  • Fitness & Sport
  • Schwimmen
  • Alkohol
  • Stylingprodukte
  • Rauchen

Verband:

Nach der Entnahme der Haar-Grafts wird der Spenderbereich mit einem Verband versorgt. Dieser wird nach 24 Stunden vorsichtig entfernt.

Feuchtigkeitsversorgung:

Nach der Haartransplantation ist es wichtig, den transplantierten Bereich sowie den Spenderbereich mit Feuchtigkeit zu versorgen. Dies fördert nicht nur die Regeneration der Hautzellen sondern sorgt auch dafür, dass die auf der Kopfhaut gebildeten Krusten weich gehalten werden. Dies ist für den Patienten angenehmer und erleichtert die spätere Haarwäsche.

Haarwäsche:

Nach 3 Tagen dürfen die Haare nach der Transplantation das erste Mal wieder gewaschen werden. Hierbei wird ein medizinisches Shampoo verwendet, welches Sie am Tage Ihrer Transplantation von uns erhalten. Ebenfalls erhalten Sie von uns eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für eine schonende Haarwäsche. Es ist wichtig, dass die Haarwäsche nach Vorgabe sowie unter größter Sorgfalt und Vorsicht durchgeführt wird, damit keine Grafts beschädigt werden und das bestmögliche Ergebnis Ihrer Haartransplantation erzielt werden kann.

Kopfbedeckungen:

Nach 10 Tagen darf das erste Mal nach der Transplantation wieder eine Kopfbedeckung getragen werden.

In der Eigenhaartransplantation werden die follikulären Einheiten auch als Haar-Grafts bezeichnet. Unter diesen Begriffen versteht man eine „Haarwurzel-Einheit“, welche insgesamt aus 1 bis 4 Haarwurzeln bestehen kann. Diese Haarwurzel-Einheiten bzw. Haar-Grafts oder auch follikulären Einheiten werden aus dem Spenderbereich am Hinterkopf des Patienten entnommen, aufbereitet und anschließend einzeln im definierten Empfängerbereich wieder eingesetzt.

Der Wundheilungsprozess ist in der Regel nach 10 bis 14 Tagen abgeschlossen. Alle Begleiterscheinungen, wie Schmerzen, Krusten oder Taubheitsgefühl, sollten in diesen Tagen abgeklungen sein.

Zwischen 8 bis 12 Wochen nach der Transplantation erwachen die transplantierten Haar-Grafts auf ihrer vorübergehenden Ruhephase. In dieser Zeit beginnt das Haarwachstum der ersten transplantierten Haare im Empfängerbereich. Nach 5 bis 6 Monaten nimmt die Anzahl der wachsenden Haare zu. Das Haarlängen- und Haardickenwachstum nimmt zwischen 6 und 10 Monaten nach der Transplantation zu, wodurch sich auch der optische Eindruck der Haare wesentlich verbessert.

Die Haartransplantation, wie wir sie heute kennen, zählt zu den minimalinvasiven Verfahren und birgt daher nur ein geringes Risiko für Komplikationen und Nebenwirkungen. Folgende Punkte sollten dennoch beachtet werden:

Hämatome:

Bei jedem Eingriff besteht die Möglichkeit auf eine Hämatombildung. Treten Hämatome im Eingriffsbereich auf sollten diese jedoch von selbst innerhalb weniger Tage abheilen.

Blutungen:

Am ersten Tag nach einer Haartransplantation tritt eine rötliche Flüssigkeit aus dem Spenderbereich aus, welche durch den angebrachten Verband aufgefangen wird. Diese Flüssigkeit besteht zum größten Teil aus NaCl, welches während dem Eingriff injiziert wird. Lediglich ein kleiner Teil der austretenden Flüssigkeit besteht aus Blut. Sobald die Krustenbildung eingesetzt hat sollte keine Flüssigkeit mehr austreten.

Narben:

Auch bei minimalinvasiven Eingriffen, wie einer Haartransplantation, kommt es zu einer Narbenbildung, sobald in das körpereigene Gewebe eingegriffen wird. Durch die Anwendung modernster Methoden sind die bei einer Haartransplantation entstehenden lediglich mikroskopisch kleine Narben welche für das menschliche Auge kaum sichtbar sind.

Schmerzen:

Es ist normal, dass der Körper auf einen Eingriff mit Schmerz reagiert. Während der Behandlung werden die behandelten Areale lokal betäubt, weshalb während des Eingriffs keine Schmerzen auftreten sollten. Die meisten Patienten berichten von leichten Schmerzen in den ersten Tagen nach dem Eingriff. Für diese Zeit wird durch unsere Ärzte ein Schmerzmittel verschrieben, welches bei Bedarf eingenommen werden kann. In der Regel sind die auftretenden Schmerzen so leicht und wirksam zu behandeln.

Infektion:

Infektionen während oder nach einer Haartransplantation sind in den Behandelten Bereichen sehr selten. Wichtig hierbei ist der richtige Umgang und die richtige Pflege durch den Patienten. Sollten jedoch Anzeichen einer Infektion auftreten, wie z.B. Rötung, Hitzebildung, verstärkte Schmerzen oder Ausfluss, ist es wichtig sofort einen Arzt aufzusuchen.